Atelierbesuche und die Frage nach der Natürlichkeit des Kontextes
Von einer Laborsituation kann insofern nicht gesprochen werden, als die Kinder zum einen die Pädagogin kennen und das Atelier im Sinne einer Erweiterung des Gruppenraums angeboten bekommen, und sie zum anderen – aufgrund von Besuchen unterschiedlicher Veranstaltungen (Turnsäle, Festsaal, Aula) – mit dem Gebäude der Bildungsanstalt vertraut sind.
Die Atmosphäre im Atelier gleicht sozusagen einer "alltagsweltlichen Kommunikationssituation" [1], in welcher die BesucherInnen ihr "Symbolsystem" innerhalb "des eigenen Referenzrahmens" [2] entfalten können.
Die zunächst offene Dauer der Besuche änderte sich in Folge auf Einheiten von 60 bis zu 90 Minuten. Material, Stationen (Boden, Malwand, Schultafel, Staffelei, Tisch), Länge der Darstellungssequenzen sowie die Entscheidung, in Gruppe oder alleine zu arbeiten, sind frei wählbar. Unbekannte Malmaterialien werden von damit vertrauten Kindern, der Pädagogin oder dem Projektleiter individuell vorgestellt.
Sicherheit, Stabilität sowie Kontinuität gewährleistet die Pädagogin, indem sie die Kinder auf dem Weg ins, aber auch im Atelier begleitet.
Festlegungen oder Vereinbarungen bezüglich des Verhaltens bestehen keine, auch nicht im Hinblick auf das Unterlassen abwertender Diskussionen über die entstandenen Arbeiten – außer, dass diese wegen der fotografischen Dokumentation nicht unmittelbar nach dem Besuch mitgenommen werden können.