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Kinder und Atelier
Diskurse zur ästhetischen Praxis in der Elementarpädagogik

Kohle auf Papier

Der Gebrauch von Zeichenkohle erfordert hohe Konzentration. Zu großer Druck lässt die geköhlten Weidenholzstücke splittern – ein Umstand, welcher beim zeichnenden Kind zuweilen einen kurzen Schreck auslöst und es veranlasst, für einen Augenblick zu zögern. Wischen und Verwischen, Hinterlassen von Spuren bis zur kompletten Schwärzung der Fläche sowie Radieren bestimmen die Darstellungsaktivität.

Nach der Feststellung, dass sich Knetgummi wie Plastilin anfühlt, ist seine Verwendung zunächst selbstreferenziell: Zuvor geschwärzte Handflächen werden mittels Knetgummi gereinigt; vorher dafür bewusst auf das Papier gesetzte Wisch- bzw. Zeichenspuren laden zu weiteren Aktivitäten mit dem Radiergummi ein.
Unvollkommen entfernte Darstellungen – eine besondere Charakteristik der Kohlezeichnung – irritieren anfänglich, bilden aber schnell die Basis für die Weiterarbeit an der jeweiligen Zeichnung: Radieren entwickelt sich zum Akt des Veränderns oder Entfernens bestimmter Motive bzw. Motivelemente. 

Das spurgebende Material Kohle wird – eher ungewöhnlich – mit Wasserfarbe kombiniert.